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- Furt -
 

 

Die Brücke über die Wertach bei Frankenhofen und ihre Vorgeschichte

Als 1952/53 Martin Fleschhut von der Hammerschmiede bei Pforzen ein Flusskraftwerk zur Stromerzeugung mit Stausee zwischen Stockheim und Frankenhofen baute und stellte sich heraus, dass die Furt bei Frankenhofen in einer Höhe von 2,50 Meter überflutet wird. Da schellte es bei den Frankenhofener Bauern Alarm. Wenn das Wasser aufgestaut würde, könnten sie ja nicht mehr zu ihren Wiesen und Feldern auf der Ostseite der Wertach gelangen. Eine Erkundigung über eine rechtliche Eintragung im Grundbuch usw., brachte nichts. Es kam zu einer Krisensitzung der fünf Frankenhofener Landwirte, die ihre Grundstücke östlich der Wertach hatten. Es wurden Böck Ludwig und Kurz Andreas beauftragt, sich weiter zu informieren, um doch noch zu einem Recht zu kommen. Da fuhren die beiden zu dem damaligen Kreisheimatpfleger Josef Striebel und baten ihn um Hilfe. Gott sei dank war Josef Striebel in früherer Zeit Lehrer bei uns im Nachbarort Schlingen, wo auch die Frankenhofener Kinder zur Schule gingen. Dadurch wurde der Kontakt zu ihm sofort hergestellt und er erklärte sich bereit nachzuforschen. Nach langwierigem Suchen in Unterlagen aus dem Staatsarchiv von Neuburg an der Donau und dem Stadtarchiv Kaufbeuren und Mindelheim stellte sich folgendes heraus:

Aufgrund dieser Unterlagen bekamen die Frankenhofener Bauern ein „ersessenes Recht“. Somit begannen harte und zähe Verhandlungen mit dem Erbauer der Staustufe Martin Fleschhut. Zum Glück baute Fleschhut ohne genehmigten Plan und so konnte der damalige Rechtsberater am Landratsamt Mindelheim Dr. Strunz eingreifen. Es kam zu einem Vergleich zwischen Martin Fleschhut und den Bauern. Man einigte sich darauf, dass Fleschhut 3/5 zu einem Bau einer Brücke über die Wertach und die Bauern 2/5 zu bezahlen hatten. Weil die Wertach früher bei Hochwasser ein unberechenbarer Fluss war, bauten die Frankenhofener eine freitragende Brücke. Die Wiederlager rechts und links erstellte die Firma Mui & Pitroff und die Stahlbaubrücke Firma Frisch aus Augsburg.

Die anteilsmäßige Bezahlung lautete wie folgt:

Schon 1939 wollte Ludwig Böck aus Frankenhofen eine Brücke über die Wertach bauen, dieses scheiterte aber an den hohen Kosten, darum baute er 1940 eine Seilschwebebahn zur Personenbeförderung über die Wertach.

Bilderreihe von der Furt zu Frankenhofen:

Viehtrieb durch die Wertach

Kühe von Kurz-Mühle, 1922

östl. Zufahrt durch die Wertach
Wagen mit Pferd, Juli 1937

Ludwig Böck in seiner Seilschwebebahn über der Wertach, 1940

1955 wurde sie vor dem Bau der Brücke abgerissen.

Ernst Kurz und Anni Neugebauer mit Ochsengespann, 1953
Ernst Kurz und Anni Neugebauer mitten in der Furt, 1953
Martin Henschel mit Pferdegespann von Kurz Xaver, 1953
Ochsengespann auf dem Rückweg, 1953
Martin Henschel transportiert Holz, das bei der Rodung für den Stausee - dem heutigen Bingstetter Stausee - anfiel, 1953

Martin Henschel mit Fuhrwerk

Er fährt aus der Furt Richtung Osten, 1953

Ein- und Ausfahrt auf der Westseite, 1953

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Bau der Brücke

Fortsetzung folgt!